Seite 7 - Diakonie in Gemeinschaft

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Dieses biblische Wort aus 5. Mose 2 Vers 7
erinnert uns zwar an die Zeit der Wüsten-
wanderung des Volkes Israel. Aber mit die-
sen Worten könnten wir auch die Geschich-
te unserer Evangelischen Diakonissenanstalt
Stuttgart beschreiben. Wir müssen die Zahl
vierzig nur mit der Zahl einhundertundfünfzig
vertauschen, dann kommt zum Ausdruck,
was wir heute empfinden.
In den 150 Jahren Diakonissenanstalt
waren freilich auch kritische Jahre darun-
ter, wenn wir nur an die Zerstörungen des
Mutterhauses und der beiden Krankenhäu-
ser, dem Wilhelmhospital und dem Pauli-
nenhospital, in den Kriegsjahren 1943/44
denken. Und doch sehen wir die vergan-
genen Jahre bei allen Veränderungen, die
es immer wieder gegeben hat, als eine
ununterbrochene Segensgeschichte, auf
die wir dankbar zurückblicken.
Im Jubiläumsjahr ist es angezeigt, dass
wir auch an die kleinen Anfänge erinnern,
als mutige Frauen und Männer es gewagt
haben, an die Gründung einer evangeli-
schen Diakonissenanstalt in Stuttgart zu
denken. Von sechs Frauen und vier Män-
nern wurde der Aufruf am 21. April 1853
unterzeichnet; darunter waren Frau Char-
lotte Reihlen und Prälat Kapff, der mit einer
Predigt über das Gleichnis vom barmher-
zigen Samariter in der Stuttgarter Stifts-
kirche 1852 zum tätigen Dienst der Liebe im
Namen Jesu aufrief. Am 25. August 1854
hat dann unsere Diakonissenanstalt mit
dem Einzug von drei Schwestern ihren An-
fang genommen.
In dieser Festschrift ist im einzelnen
nachgezeichnet, wie sich aus den beschei-
denen Anfängen eine traditionsreiche dia-
konische Einrichtung entwickelt hat. Sie
umfasst heute eine Schwesternschaft mit
rund 230 Diakonissen (meist im Feierabend)
und 500 Diakonischen Schwestern und
Brüdern, die sich entsprechend ihrer per-
sönlichen und familiären Möglichkeiten in
die Schwesternschaft einbringen. Insge-
samt sind es rund 1.500 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, die im Krankenhaus und in
den verschiedenen Arbeitsfeldern tätig
sind. Unzählige Schwestern und Mitarbeiter
haben also seit 150 Jahren in großer Treue
den Dienst der Liebe Christi in unserer
Stadt und weit darüber hinaus getan.
Vorwort
„Denn der Herr, dein Gott, hat dich
gesegnet in allen Werken deiner
Hände. Er hat dein Wandern durch
diese große Wüste auf sein Herz
genommen. Vierzig Jahre ist der Herr,
dein Gott, bei dir gewesen. An nichts
hast du Mangel gehabt.“
Vorwort
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